Ihr Lieben,

wer mich kennt, weiß, dass ich alles andere als ein Morgenmensch bin. Doch gerade die Adventszeit ist ein Wecker, der uns helfen soll, aufzustehen, damit wir bereit sind für die kommende Rettung.

Adventszeit ist die Zeit, die uns aufruft, uns für den Tag zu rüsten und den Schlaf der Nacht abzulegen.

 

Die Nacht ist vorgerückt, der Tag ist nahe herbeigekommen. So lasst uns ablegen die Werke der Finsternis uns anlegen die Waffen des Lichts. (Röm 13,12)

 

Paulus erwartet, dass, wenn der Morgen kommt, er sich vor Gott verantworten muss. Darum ruft er die Gemeinde in Rom dazu auf, die Werke der Finsternis abzulegen. Im nächsten Vers werden gleich einige Beispiele dafür aufgeführt, worin die Werke der Finsternis bestehen. Gemeinsam haben sie, dass sie vor allem auf Dauer zerstören: den eigenen Körper, Beziehungen und Leben. Für den Moment mag zum Beispiel ein Saufgelage den seelischen Schmerz betäuben, auf Dauer führt er aber in die Abhängigkeit. Für den Moment können die Werke der Finsternis die Bedürfnisse, die mit dem "Konsum" der Werke der Finsternis gestillt werden sollen, betäubt werden, aber dafür werden sie umso stärker und zerstörerischer ins Leben zurückschlagen. Wie Koffein, das Schlafbedürfnis für den Moment betäuben kann, so kann das Bedürfnis nach Schlaf nur mit Schlaf zufriedengestellt werden. So können auch die Werke der Finsternis unsere Bedürfnisse uns Begierden nicht stillen, sondern sie nur Betäuben. Die Waffen des Lichts dagegen haben an dieser Stelle ganz andere Möglichkeiten. Die Waffe des Lichts ist die Liebe, wie in den Versen 8-11 erklärt wird. Es ist die Liebe, die den Mitmenschen liebt, wie sich selbst. Implizit wird aber auch hier die Liebe zu Gott genannt, die die Quelle der Liebe zum Mitmenschen ist. In Vers 14 werden wir dazu aufgefordert Jesus anzuziehen. Jesus anziehen ersetzt die temporäre Unterdrückung unserer Sehnsüchte und Bedürfnisse durch Erfüllung der Sehnsüchte und Bedürfnisse. Liebe tut nichts Böses, sie schafft keine Zerstörung und darum zerstören die Waffen des Lichts höchstens unsere Begierden, nicht aber unsere Beziehung und unser Leben. Im Gegenteil, sie bauen Beziehungen und Leben auf.

Wenn der neue Tag anbricht, haben wir besser die Waffen des Lichts angelegt. Darum wirbt Paulus hier ganz intensiv. Ich wünsche euch, dass die Adventszeit eine Zeit werden kann, in der ihr die Waffen des Lichts anlegt und die Werje der Finsternis ablegt, denn wir werden uns vor Gott verantworten müssen. Ich bete darum, dass wir die Kraft bekommen, das zu tun

 

Daniel Kühn

 

 

 

 

 

 

Daniel Kühn

ec:referent